Die Versicherten der SPV müssen in den nächsten Jahren mit stark steigenden Beiträgen rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue WIP-Studie „Zur Zukunftsfähigkeit der Sozialen Pflegeversicherung“. Setzt sich der Trend der letzten 20 Jahre fort, müsste der Beitragssatz für SPV-Versicherte ohne Kinder schon 2030 bei 5,9 % liegen (2024: 4,0 %). Bis ins Jahr 2040 würde sich der Beitragssatz sogar mehr als verdoppeln. „Die Soziale Pflegeversicherung lebt seit Jahren über ihre Verhältnisse. Ein ‘Weiter so’ wird es nicht geben können, die hohe Steuer- und Abgabenquote schwächt die internationale Wettbewerbsfähigkeit“, kommentiert der Leiter des WIP, Frank Wild, die Ergebnisse der Beitragssatzprognose.
„Diese alarmierenden Daten zeigen: Wer Leistungsausweitungen in der umlagefinanzierten Pflegeversicherung fordert, verursacht eine Kostenexplosion und belastet rücksichtslos die Beitragszahler und deren Arbeitgeber“, erklärt PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. Wie die aktuellen Berechnungen des WIP belegen, haben die diversen Leistungsausweitungen der letzten Jahre die Finanzierungslage der SPV zusätzlich verschärft. Bis Ende Mai muss das Bundesgesundheitsministerium Vorschläge für eine langfristige Finanzierung der Pflegeversicherung unterbreiten.
„Immer höhere Beiträge oder zusätzliche Steuerzuschüsse sind keine generationengerechte Lösung. Dringend nötig wäre stattdessen mehr kapitalgedeckte Vorsorge. Sonst werden die alternden Babyboomer-Jahrgänge das umlagefinanzierte System der Pflegekassen überfordern“, warnt Florian Reuther. „Für eine nachhaltige Finanzreform setzen Wissenschaftler wie der Pflege-Expertenrat unter Prof. Wasem oder der Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherung. Solche privaten oder betrieblichen Vorsorge-Lösungen kann die Politik mit einfachen Mitteln fördern, etwa durch Abgabenfreiheit der Beiträge“, empfiehlt Reuther.