Welche Stärken sehen Sie im deutschen Gesundheitswesen?
Die Zahnmedizin in Deutschland hat sich in 35 Jahren von der Kreisliga in die Weltliga der Mundgesundheit, in die Champions League gearbeitet. Wir sind also wirklich Weltmeister, was Mundgesundheit angeht. Ich denke, da sind wir in Deutschland sehr leistungsfähig.
Womit hängt die Leistungsfähigkeit zusammen? Ist das die Ausstattung in den Praxen? Oder eine regelmäßige Einbestellung?
Wir haben auf der einen Seite die Mainstream-Versorgung im GKV-Bereich, die in Deutschland sehr gut ist. Wir haben aber auf der anderen Seite über die privaten Versicherer auch die Möglichkeit, auf sehr kurzem Weg modernen Fortschritt in die Praxen zu bringen. Geräte, Konzepte, Technologien, die dann aber auch zum Beispiel durch die private Zusatzversicherung allen zur Verfügung stehen.
Was bedeutet unser duales Versicherungssystem aus GKV und PKV für die Therapiefreiheit der Zahnärztinnen und Zahnärzte?
Wir müssen uns nicht an irgendeinem Katalog orientieren, der mal definiert wurde, sondern wir können uns an dem medizinischen Fortschritt orientieren. Und das macht sehr viel Sinn, weil wir hier auf kurzem Weg – und das ist ein großer Vorteil des PKV-Systems – neue Themen diskutieren können, ohne die Bürokratie, die im GKV-System automatisch vorhanden ist und die natürlich eine lange Zeitschiene produziert. Da sind wir also sehr viel schneller. Und wir können diese Dinge sinnstiftend für unsere privaten Patienten, aber eben auch für die GKV-Versicherten umsetzen. Für mich ist das weniger Dualismus, der immer auch Gegensatz beinhaltet, als mehr eine Symbiose, die allen nützt.