Meldung 19. September 2024

Der PKV-Verband ist stimmberechtigtes Mitglied der Nationalen Präventionskonferenz (NPK). Auf dem NPK-Präventionsforum standen jetzt Übergänge im Leben von Kindern und Jugendlichen im Fokus. Experten aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutierten, was Prävention hier leisten kann.

Übergänge im Leben von Kindern und Jugendlichen gehen mit vielen Veränderungen einher: etwa der Eintritt in die Kita oder der Wechsel von der Schule in die Ausbildung. Wie gelingt es, Kinder und Jugendliche optimal auf die neue Lebensphase vorzubereiten?

Austausch in Workshops und Diskussionen

Diese Frage stand im Zentrum des neunten Präventionsforums der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) in Berlin. Die Fachveranstaltung dient vor allem dem Austausch - daher standen insbesondere Workshops und Diskussionen auf dem Programm. Nach einer kurzen fachlichen Einführung von Prof. Dr. Susanne Kuger vom Deutschen Jugendinstitut befassten sich die Teilnehmenden jeweils mit einer Übergangsphase, etwa von der Familie in die Kita oder von der Schule ins Studium. Sie diskutierten, wie die Beteiligten diese Übergänge erleben und vor welchen Herausforderungen sie stehen. 

Eine Erkenntnis der Diskussion: Die Potenziale eines guten Übergangs werden in manchen Bereichen bereits erkannt, zum Beispiel bei der Eingewöhnung in die Kita. Anderswo gibt es jedoch Nachholbedarf. Deutlich wurde auch, wie schwierig es ist, mit Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung die Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die besonders auf Unterstützung angewiesen sind – etwa, weil sie über wenig finanzielle oder zeitliche Ressourcen verfügen, oder weil ihre Eltern gesundheitlich eingeschränkt sind.

In der Kindheit und Jugend werden die Weichen für die Gesundheitschancen im gesamten späteren Leben gestellt. Prävention und Gesundheitsförderung können daher hier besonders nachhaltig wirken. Dazu bedarf es aber eines differenzierten Zugangs, der nicht nur der sozialen Lage, sondern auch den heterogenen Alters- und Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen Rechnung trägt. Prävention in Lebenswelten kann hier ein Schlüssel sein, wenn sie die unterschiedlichen sozialen Kontexte wie Elternhaus, Schule und Vereine systematisch vernetzt.

Dr. Timm Genett, Leiter des Geschäftsbereiches Politik im PKV-Verband

Mehr Strategie und Health in All Policies gefordert

In der Abschlussdiskussion des Präventionsforums betonten die stimmberechtigten Mitglieder der Nationalen Präventionskonferenz die großen Potenziale von Prävention für Kinder und Jugendliche. Sie kritisierten jedoch, dass Prävention noch nicht ausreichend im Sinne von „Health in All Policies“ gelebt wird. Zudem forderten sie eine Gesamtstrategie für Prävention, um Übergänge mit allen Akteuren gemeinsam gesundheitsförderlich zu gestalten. Für eine ganzheitliche Präventionsstrategie setzt sich der PKV-Verband auch mit weiteren Akteuren ein; ein gemeinsames Memorandum steht weiteren Unterzeichnern offen.

Über die Nationale Präventionskonferenz

Die Nationale Präventionskonferenz (NPK) wurde mit dem 2015 in Kraft getretenen Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention eingeführt. Ihre Aufgabe ist es, eine nationale Präventionsstrategie zu entwickeln und fortzuschreiben (§§ 20d und 20e SGB V). Träger der NPK sind die gesetzliche Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung sowie die soziale Pflegeversicherung. Der PKV-Verband ist seit 2017 stimmberechtigtes Mitglied. Weitere Informationen: npk-info.de