Meldung 31. Januar 2023

Die Fallzahlen sinken, doch junge Erwachsene haben immer noch ein erhöhtes Risiko für Alkoholvergiftungen. Insbesondere die Zahl der Krankenhauseinweisungen in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen ist weiterhin besorgniserregend hoch.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland wegen Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt wurden, sinkt weiter. Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2021 11.700 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs im Krankenhaus – 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr (12.200 Fälle) und 42,3 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 (20.300 Fälle). Dies markiert den niedrigsten Stand seit 2001.

Mehr Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen

Allerdings zeigen Jugendlich ein besonders hohes Risiko für Alkoholvergiftungen. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen gab es im Jahr 2021 mit 247 Fällen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner den Höchstwert im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen. Zum Vergleich: In der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen gab es 110 Fälle je 100 000 Einwohner und Einwohnerinnen.

Die Zahl der Jugendlichen mit Alkoholvergiftung ist rückläufig aber immer noch besorgniserregend hoch. Jeder Rausch ist für junge Leute gesundheitlich viel folgenschwerer als für Erwachsene. Und in diesem Alter entscheidet sich oft, ob übermäßiger Alkoholkonsum für den Rest des Lebens zum Problem wird.

Florian Reuther , Direktor des Verbands der Privaten Krankenversicherung

Um Alkoholmissbrauch insbesondere bei Jugendlichen zu verhindern, finanziert die PKV die größte deutsche Anti-Alkoholmissbrauchskampagne "Alkohol? Kenn dein Limit." der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Kampagne umfasst auch Initiativen zur Förderung suchtpräventiver Umgebungen in Schulen und Gemeinden, mit der Jugendliche über Alkohol und Alkoholmissbrauch aufgeklärt werden.

Auch mit der Initiative "VORTIV - Vor Ort Aktiv" soll die lokale Planung, Entwicklung und Umsetzung von Gemeindeaktivitäten unterstützt werden. Ein "Mitmachparcours" in Schulen adressiert Schüler, Lehrer, Fachkräfte und Eltern und fördert den Aufbau von schulischen Präventionskonzepten und kommunalen Netzwerken.


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