Der PKV-Verband war 1987 einer der Urstifter der Nationalen AIDS-Stiftung, aus der später die Deutsche AIDS-Stiftung hervorging. Wie sieht heute die Zusammenarbeit zwischen PKV und AIDS-Stiftung aus?
Der PKV-Verband ist unser wichtigster Partner und unsere größte Stütze. Das zeigt sich personell darin, dass mein ehrenamtlicher Co-Vorstand der Verbandsdirektor ist, Dr. Florian Reuther. Wir arbeiten sehr eng, vertrauensvoll und freudvoll zusammen. Der Vorsitzende unseres Stiftungsrates kommt ebenfalls aus der PKV-Familie. Und unsere großen Präventionsprogramme sind nur möglich dank der Mittel, die wir für den PKV-Verband kuratieren.
Welche Arbeitsschwerpunkte setzen Sie für die Zukunft? Was möchten Sie bewegen?
Eines unserer wichtigsten Anliegen ist, die Zahl der sogenannten Late Presenter zu senken. Das sind die Menschen, die erst sehr spät diagnostiziert werden – wenn sie möglicherweise schon das Vollbild Aids ausgebildet haben. Das ist nicht notwendig. Es gibt ca. 8.000 Menschen in Deutschland, die nichts von ihrer HIV-Infektion wissen. Dagegen wollen wir etwas tun. Wir wollen uns auch um die steigende Zahl von älteren Menschen mit HIV kümmern. Und wir wollen Zielgruppen erreichen, die schwer zu erreichen sind: zum Beispiel Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die Drogen gebrauchen, und Menschen in Justizvollzugsanstalten. International richten wir einen Fokus gelegt auf die Ukraine. Dort waren die Infektionszahlen immer schon hoch. Nun steigen sie weiter, auch im Zuge der Verwerfungen, die mit dem von Russland angezettelten Krieg einhergehen. Deswegen werden wir uns hier stärker engagieren.