Sie haben in diesem Zusammenhang auch schon von einem Kipppunkt gesprochen, der bald erreicht sein könnte. Was droht hier?
Wenn die sozialen Sicherungssysteme jetzt nicht reformiert werden und weiter nichts passiert, dann laufen wir auf einen Kipppunkt Anfang der 2030er-Jahre zu. Das bedeutet, dass die sozialen Sicherungssysteme, so wie sie jetzt sind, dann nicht mehr finanzierbar sein werden.
Zu den Sozialabgaben zählen auch die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Auch hier drohen Beitragssteigerungen. Was ist zu tun?
Hier wäre es wichtig, dass auch diese Versicherung effizienter wird. Dass es zum Beispiel eine Kontaktpauschale gibt für Menschen, die zum Arzt gehen. Dass es mehr Wettbewerb gibt, auch unter den Krankenkassen. Und auch, dass es viel mehr Digitalisierung geben wird, um deutliche Effizienzsteigerungen zu erreichen. Im Bereich der Pflegeversicherung wäre es wichtig, dass es eben keine Vollkaskoversicherung wird, sondern eine Teilkaskoversicherung bleibt und dass wir hinsteuern auf Kapitaldeckung. Dass also jeder Mensch eigenverantwortlich dafür zuständig ist, eigenes Geld anzusparen, um für sich selbst für‘s Alter, für Pflege, für Krankheit mit vorzusorgen.