Deutschland braucht Ärztinnen und Ärzte – vor allem auf dem Land
Celina Heide bewarb sich zu Beginn ihres Studiums für das Medicus-Programm, ein Stipendium der Deutschen Universitätsstiftung für Medizinstudierende aus Fluchtgebieten und aus Nicht-Akademiker-Familien. Der PKV-Verband finanziert das Programm für acht Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die Förderung umfasst sowohl finanzielle Unterstützung als auch individuelles Mentoring durch Hochschullehrerinnen und -lehrer während des Studiums und des Berufseinstiegs. Hier werden zwei Anliegen vereint: der Wunsch vieler junger Menschen, Medizin in Deutschland zu studieren – und das Ziel, ambitionierte Medizinerinnen und Mediziner für eine gute, flächendeckende Versorgung auszubilden.
Denn Ärzte werden gesucht. Immer mehr niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner haben Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden – insbesondere im ländlichen Raum. Eine Studie der Robert Bosch Stiftung aus dem Jahr 2021 hat prognostiziert, dass 2035 allein etwa 11.000 Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland fehlen. Für einige Landkreise rechnen die Autoren mit einer Halbierung der Anzahl der Praxen. Und auch in den Kliniken fehlen medizinische Fachkräfte. Dabei steigt der Versorgungsbedarf allein aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren an.
Celina Heide will Hausärztin werden. Auf dem Land – genauer gesagt: in ihrem Heimatort Schöneiche bei Zossen. Sie möchte den Einwohnerinnen und Einwohnern dort, wo sie aufgewachsen ist, etwas zurückgeben. Und auch Celina Heide stellt fest: „Je weiter draußen man ist, desto schlechter wird die Versorgung. In jeglichen Fachrichtungen.“ Sie trägt dazu bei, das zu ändern.