Sind digitale Angebote in der Prävention und Gesundheitsförderung bereits Alltag?
Nein, das sicher nicht. Wie wichtig jedoch diese Angebote sind, und wie groß die Entwicklungs- und Innovationsbedarfe, hat sich vor allem während der Corona-Pandemie gezeigt. Digitale und hybride Angebote sind aus dem Alltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken und werden in vielen Bereichen Mittel der Wahl sein. Das ist auch deshalb sinnvoll, weil wir so deutlich mehr Settings erreichen können und sich die Settings selbst immer stärker digitalisieren.
Haben die Erfahrungen aus der Pandemie die Entwicklung für „Gesundheit gestalten“ vorangetrieben?
Ja und nein. Die Idee zu „Gesundheit gestalten“ entstand schon vor der Pandemie. Wir glauben an die Potenziale der Digitalisierung im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung. Die digitale Infrastruktur baut aber auf den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie auf. Wir haben gesehen, dass die Digitalisierung auch in der Präventionsversorgung wichtige Beiträge leisten kann.
Was passiert zurzeit auf der Plattform?
„Gesundheit gestalten“ wird bereits von fünf Präventionsprogrammen, unseren Pilotpartnern, genutzt. Das heißt, sie haben bereits einen eigenen Bereich innerhalb des Learning Management Systems angelegt und bauen ihr Angebot dort nach und nach aus. Wir prüfen jetzt vor allem, was schon gut funktioniert und wo wir noch optimieren müssen. Endgültig fertig – wenn man das überhaupt so sagen kann – ist „Gesundheit gestalten“ voraussichtlich im Frühjahr 2024.
Der PKV-Verband investiert jedes Jahr über 20 Millionen Euro in Prävention und Gesundheitsförderung. Warum eigentlich?
Durch Prävention und Gesundheitsförderung verhindern wir Erkrankungen – das ist ganz grundsätzlich unser Ziel im Verband und auch im Sinne der Gesellschaft. Letztlich geht es auch um das Thema Generationengerechtigkeit: Wir stehen vor großen Herausforderungen im gesamten Gesundheitssystem. Wir können es uns schlicht nicht mehr leisten, Krankheiten zu akzeptieren, die wir durch Prävention verhindern könnten. Besonders erfolgversprechend ist hierbei, gesunde Rahmenbedingungen überall dort zu schaffen, wo wir uns aufhalten – in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Pflegeeinrichtung.