Meldung 21. März 2024

Das Bundesfinanzministerium hat den aktuellen Bericht zur Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen vorgelegt. Fazit: Die Alterung der Gesellschaft setzt auch die Sozialsysteme unter massiven Druck. Die Private Krankenversicherung bietet dafür Auswege an.

Laut dem aktuellen Tragfähigkeitsbericht des Finanzministeriums könnte sich die gesamtstaatliche Verschuldung Deutschlands bis 2070 „in einem ungünstigen Szenario“ auf 345 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vervielfachen. Doch selbst bei „günstiger“ Entwicklung droht weitaus mehr als die Verdoppelung: Von aktuell 64 auf 140 Prozent. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plädiert daher für Strukturreformen. Die aktuelle Ausgestaltung der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sei „in ihrer jetzigen Form langfristig nicht finanzierbar“, heißt es in seiner Pressemitteilung. 

„Reformen auf den Weg bringen.“

Ein wesentlicher Treiber für die zunehmende Belastung der Staatsfinanzen ist die Alterung der Gesellschaft. Der Ökonom Thiess Büttner, Vorsitzender des unabhängigen Beirats des Stabilitätsrats, bringt es im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ auf den Punkt: „Wenn aufgrund der demografischen Entwicklung immer weniger Bürger arbeiten, nimmt der Staat auch immer weniger Steuern und Sozialversicherungsbeiträge ein – gleichzeitig erhalten aber mehr Bürger Leistungen etwa aus der Rentenversicherung oder durch die Grundsicherung.“ Auf Dauer, so Büttner, seien insbesondere Reformen in der sozialen Sicherung, unter anderem bei Pflege-, Kranken- und Rentenversicherung erforderlich. 

So sieht das auch der Finanzminister. Bei der Altersversorgung, so Christian Lindner, werde Deutschland mit dem Einstieg in die sogenannte Aktienrente weniger abhängig von der demografischen Entwicklung. Nun sei man gefordert, „auch in anderen Bereichen Reformen auf den Weg zu bringen.“

Stärkung der Kapitaldeckung

Ein probates Mittel dafür bietet die Private Krankenversicherung. Denn hier leben die Älteren nicht auf Kosten der Jüngeren. Vielmehr bildet jede Generation Rückstellungen am Kapitalmarkt und sorgt damit für die eigenen, im Alter steigenden Kosten von Gesundheit und Pflege vor. Nach diesem Prinzip funktionieren auch private Zusatzversicherungen gegen Krankheits- und Pflegerisiken. Neben individuellen Tarifen werden diese zunehmend auf betrieblicher Ebene oder gar für ganze Tarifbereiche abgeschlossen - und könnten für eine noch weitere Verbreitung steuerlich stärker gefördert werden.  

„Noch reicht die Zeit, um vorzusorgen, bevor unserer Gesellschaft die Kosten des demografischen Wandels über den Kopf wachsen“, so PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther anlässlich der Vorstellung des Tragfähigkeitsberichts. „Aber die Politik muss endlich damit anfangen, die zusätzliche kapitalgedeckte Vorsorge zu stärken.“ Die Private Krankenversicherung steht jedenfalls dazu bereit.