Zu wenig Personal in Gesundheit, Pflege und Erziehung
Beim Thema Fachkräftemangels liegt der Fokus der Aufmerksamkeit bisher häufig auf dem Industriesektor. Nun kommt eine neue Qualität in die Diskussion. Denn es mangelt nicht nur an Ingenieuren oder IT-Spezialisten, sondern zunehmend auch an Menschen in personalintensiven Dienstleistungen – etwa in Pflege, Gesundheit und Erziehung. Und die Situation wird sich eher verschärfen. So hat das Statistische Bundesamt im Januar 2024 prognostiziert, dass in Deutschland bis zum Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen werden. Ein Grund hierfür ist die Alterung der Bevölkerung: „Der demografische Wandel wirkt somit im Bereich der Pflege sowohl beim Angebot an Arbeitskräften als auch beim Versorgungsbedarf“, schreibt das Amt.
Ein anderer Faktor sind die oft ungünstigen Arbeitsbedingungen: „Gerade Tätigkeiten mit engem Personenkontakt müssen in Präsenz erfolgen und erfordern häufig Schicht- und Wochenendarbeit“, konstatiert das IAB im Januar 2024. „Wer Versorgungssicherheit bei steigender Teilzeittätigkeit und historisch vergleichsweise hohen Krankenständen garantieren will, muss zwingend zusätzliche Beschäftigte für die entsprechenden Tätigkeiten gewinnen.“