Meldung 26. Juli 2023

Berichte über millionenschwere Einsparpotenziale bei der Versorgung mit sogenannten Zytostatika nimmt die PKV zum Anlass, Vergünstigungen für Privatversicherte zu fordern.

Nach Medien-Recherchen profitieren spezialisierte Apotheken bei der Herstellung von Krebsmedikamenten von sehr hohen Zusatzgewinnen. Diese entstehen, weil pharmazeutische Unternehmen den Apotheken beim Kauf der Wirkstoffe über den Großhandel teilweise hohe Rabatte gewähren. So können die Apotheken Wirkstoffe oft für sehr viel weniger Geld einkaufen, als die Krankenversicherungen auf Basis der sogenannten Hilfstaxe (bei gesetzlich Versicherten) beziehugsweise gemäß Arzneimittelpreisverordnung (bei Privatversicherten) erstatten. An den Patienten gehen diese Einkaufsvorteile komplett vorbei. Die Zusatzgewinne werden in den Medien auf bis zu 500 Millionen Euro beziffert – auf Kosten der Gesetzlichen und Privaten Krankenversicherung. 

Der PKV-Verband hat sich in die Debatte um hochpreisige Krebsarzneimittel eingeschaltet und Regelungen zugunsten der Privatversicherten gefordert. „Auch unsere Versicherten müssen an den erheblichen Einkaufsvorteilen der Zytostatika-Apotheken teilhaben können“, so der stellvertretende Verbandsdirektor Joachim Patt gegenüber der Presse. „Die Freistellung dieser Apotheken von den üblichen Preisvorgaben für den Einkauf der verwendeten Fertigarzneimittel soll zu einer kostengünstigeren Arzneimittelversorgung aller Patienten im Bereich der teuren Zytostatika-Versorgung führen. Folglich besteht hier dringender gesetzgeberischer Handlungsbedarf.“