Der Wirtschaft drohen höhere Lohnnebenkosten
Die vbw fordert Ausgaben- und Strukturreformen, um dauerhaft eine qualitativ hochwertige Gesundheits- und Pflegeversorgung zu garantieren und eine generationengerechte Finanzierung sicherzustellen. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, drohen erhebliche Beitragssprünge und in der Konsequenz höhere Lohnnebenkosten“, warnte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefährden und könne ein gravierender Standortnachteil sein. Auch von einer Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze in der Gesetzlichen Krankenversicherung, wie sie jüngst SPD- und Grünen-Politiker forderten, rät Brossardt vehement ab: „Das wäre nichts anderes als eine Sondersteuer auf den Faktor Arbeit.“
Die Beitragszahler sollten nicht zur Deckung der Finanzierungslücken in der Gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen werden, sagte Markus Grunenberg, Leiter Stabsbereich Politik beim GKV-Spitzenverband. Stattdessen müssten die vorhandenen Effizienzreserven in der GKV gehoben werden. „Hier sollten wir erstmal die Hausaufgaben auf der Ausgabenseite machen, bevor wir zusätzliche Belastungen von Beitragszahlern zu diskutieren“, so Grunenberg.
PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther wies auf eine der wesentlichen Ursachen für die gegenwärtigen Finanzprobleme der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung hin: „Die zentrale Herausforderung für die Gesetzliche Krankenversicherung ist die demografische Entwicklung.“ Sie belaste das Umlageverfahren. „Gegen Demografie hilft nur ein Verfahren“, so Reuther weiter: „Und das heißt Kapitaldeckung.“