Meldung 04. Dezember 2024

Die betriebliche Pflegeversicherung (bPV) schützt Arbeitnehmer vor finanziellen Risiken und hilft Arbeitgebern im Wettbewerb um Fachkräfte. Außerdem eignet sie sich, die umlagefinanzierte Pflegeversicherung zu stabilisieren.

Pflege ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. Und die gesetzliche Pflegepflichtversicherung übernimmt nur einen Teil der anfallenden Kosten. So ist der Eigenanteil bei der stationären Unterbringung im Pflegeheim rasant gestiegen: Im Bundesdurchschnitt müssen monatlich fast 3.000 Euro für einen Platz selbst beigesteuert werden – Tendenz steigend. 

Mit der Alterung der Gesellschaft und den Leistungsausweitungen in der Pflege hat die Zahl der Pflegebedürftigen stark angezogen. Ende 2023 waren in Deutschland fast 5,6 Millionen Menschen pflegebedürftig – ein neuer Rekordwert. Von ihnen wurden die meisten, nämlich rund 84 Prozent zu Hause versorgt. Jeder Sechste war auf stationäre Pflege angewiesen. Pflegevorsorge müsste also mehr denn je Bestandteil der persönlichen Altersvorsorge sein.

Mehr Sicherheit mit einer bPV

Mit einer betrieblichen Pflegezusatzversicherung können weitaus mehr Menschen gegen das Pflegerisiko abgesichert werden, als dies mit individuellen Zusatzversicherungen allein möglich ist. Dabei handelt es sich um eine Sozialleistung, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zusätzlich zum Gehalt anbieten. In den meisten Fällen vereinbart das Unternehmen für die gesamte Belegschaft eine ergänzende Geldzahlung für den ambulanten und stationären Pflegefall. Zusätzlich können auch Kinder, Lebenspartner oder Eltern abgesichert werden.

Betriebliche Pflegevorsorge bindet Fachkräfte

Der zunehmende Fachkräftemangel erfordert es, qualifizierte Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen zu binden. Die bPV ist dafür ein gutes Instrument. Sie kann neben finanzieller Unterstützung ein Care- und Case-Management enthalten, das z. B. bei der Vereinbarkeit beruflicher Pflichten mit familiärer Verantwortung unterstützt. In diesem Fall entlastet die bPV Mitarbeitende, die einen pflegebedürftigen Angehörigen betreuen, und verhindert den Ausfall von Fachkräften.

Politik sollte betriebliche Pflegevorsorge fördern

In der alternden Gesellschaft geraten die umlagefinanzierten Sozialversicherungen immer mehr an ihre Grenzen. Die bPV hat das Potenzial, die Finanzlage zu stabilisieren. Denn sie ist demografiefest und hat durch die Fachkräftebindung positive Effekte auf den Arbeitsmarkt. Um die Vorsorge für den Pflegefall breiter in der Gesellschaft zu verankern, sollten die Beiträge steuer- und sozialabgabenfrei gestellt werden. Obwohl die Pflegevorsorge ein wesentlicher Teil der Altersvorsorge ist, gibt es bislang keine Möglichkeit, Pflegezusatzversicherungen über eine Entgeltumwandlung sozialabgaben- und steuerfrei zu gestalten  – so wie das im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge möglich ist.

Im Überblick: Die betriebliche Pflegeversicherung

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