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Nach zweijähriger Pause traf man sich wieder in Präsenz. Veranstaltet wurde das Forum HIV von der Deutschen AIDS-Stiftung, dessen Gründungsmitglied der PKV-Verband ist. Auch im digitalen Zeitalter sind persönliche Kontakte wichtig, gerade wenn es um so ein extrem wichtiges Thema wie HIV/AIDS geht.

Aufgrund des medizinischen Fortschritts hat HIV in den letzten Jahren immer mehr an medialer Präsenz und somit an Aufmerksamkeit verloren. HIV ist gut behandelbar und dank moderner Medikamente können Menschen mit HIV gut und lange mit dem Virus leben. Durch die Covid-Pandemie geriet HIV/AIDS dann noch weiter aus dem Fokus. Doch nach wie vor ist AIDS eine unheilbare Krankheit und mit großem menschlichen Leid verbunden. Jedes Jahr stecken sich immer noch Tausende Menschen in Deutschland neu mit HIV an; Ende 2020 lebten rund 91.400 Menschen mit HIV. Und noch immer klagen viele von der Infektion Betroffene über Diskriminierung und soziale Ausgrenzung in ihrem Alltag.

Das Thema HIV/AIDS braucht weiterhin Aufmerksamkeit und Engagement.

Sabine Dittmar (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, betonte auf dem Forum HIV in Berlin, dass sich die Krankheit in Schach halten, aber nicht heilen ließe: „Es bleibt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns. Ziel ist es, das HI-Virus zu bekämpfen und zu besiegen. Aber besser als jede Therapie ist es, eine Erkrankung gar nicht entstehen zu lassen.“ Ein weiterer Schwerpunkt des Forum Aids war die Entwicklung von Impfstoffen. Während es bereits nach einem Jahr mehrere Corona Virus-Vakzine gab, gibt es gegen das HI-Virus nach wie vor keinen Impfstoff.

Dr. Ralf Kantak, Vorsitzender des Verbands der Privaten Krankenversicherung und Stiftungsratsvorsitzender der Deutschen AIDS-Stiftung, wies darauf hin, dass die Deutsche AIDS-Stiftung bereit sei, eine koordinierende Rolle bei der Impfstoffforschung zu übernehmen. „Deutschland hat viele anerkannte HIV-Impfstoffforscher mit internationalem Renommee, jedoch konnten sie bislang mangels einer ausreichend guten nationalen Infrastruktur auf der internationalen Ebene keine zentrale Rolle einnehmen. Die hiesigen Fördermaßnahmen sehen keine Unterstützung der nationalen Vernetzung vor. Es wäre daher wichtig und geboten, die Forschung im Bereich Impfstoffforschung zu bündeln, Synergien zu schaffen, um gemeinsam einen wissenschaftlichen Erfolg anzustreben.“

Die Privaten Krankenversicherungen haben ihr Engagement in verschiedenen Bereichen der Prävention sukzessive ausgebaut – aber anfangen hat es mit HIV und AIDS. Der PKV-Verband gehörte 1987 zu den Gründern der Deutschen AIDS-Stiftung und fördert sie seitdem als Großspender. Darüber hinaus unterstützt der PKV-Verband seit mehr als einem Jahrzehnt die Präventionsarbeit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gegen sexuell übertragbare Krankheiten. Dabei geht es um die Verankerung der Aufklärungsarbeit in den Lebenswelten der Zielgruppen. Der PKV-Verband möchte dem Risiko einer späten Erkennung einer HIV-Infektion entgegenwirken, verstärkt aufklären und Präventionsmaßnahmen fördern. Weiterhin möchte er das Gesundheitspersonal für das Thema sensibilisieren und Angebote fördern, die die Versorgung im ländlichen Raum sowie Menschen mit schlechtem Zugang zum Gesundheitssystem im Blick haben.