23.11.2020 - Wie das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) herausgefunden hat, erhalten Privatversicherte weiterhin besonders häufig neue sowie Originalpräparate. So handelt es sich bei gut jedem vierten Arzneimittel (27,2 Prozent), das Privatversicherten verordnet wird, um ein noch patentgeschütztes und damit relativ junges Präparat.

In der Gesetzlichen Krankenversicherung fällt dieser Anteil deutlich niedriger aus (6,6 Prozent).  Dafür erhalten gesetzliche Versicherte in acht von zehn Verordnungen (80,5 Prozent) ein Generikapräparat, während dies bei Privatversicherte nur vier von zehn Verordnungen (41,2 Prozent) betrifft. 

PKV und GKV ergänzen sich

Diese Differenzen sind die Folge der vielfältigen Steuerungsinstrumente der GKV zur Kostendämpfung. Nach Analysen des WIP legen die Umsätze für neue Medikamente im Privatsegment vor allem in den ersten beiden Jahren nach der Markteinführung deutlich stärker zu als in der GKV, danach gleicht sich die Entwicklung an.  

Wie das WIP belegt, ergänzen sich PKV und GKV aber in ihren Funktionen und begründen so zusammen eine im internationalen Vergleich sehr gute Versorgung aller Menschen mit Arzneimitteln. 

Schnelle Verfügbarkeit von Krebsmedikamenten

So zeigt sich etwa bei Krebsmedikamenten, dass hierzulande die meisten neuen Präparate in kürzester Zeit für die Versorgung verfügbar sind: Im Durchschnitt ist ein solches Arzneimittel bereits 82 Tage nach der europäischen Zulassung auf dem deutschen Markt verfügbar, im EU-Durchschnitt dauert es 445 Tage.

Die WIP-Studie „Arzneimittelversorgung der Privatversicherten 2020, Zahlen, Analysen, PKV-GKV-Vergleich“ ist bei der Medizinisch-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft erschienen und im Buchhandel sowie auch als E-Book erhältlich.

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