Das deutsche Gesundheitswesen ruht auf zwei Säulen: Der Privaten und der Gesetzlichen Krankenversicherung. Dieses duale System stärkt den Wettbewerb und die Versorgung und bietet Vorteile für alle. Deswegen bleibt eine starke PKV unverzichtbar.
In Deutschland waren im Jahr 2024 mehr als 8,7 Millionen Menschen privat krankenvollversichert. 29,6 Millionen haben eine private Zusatzversicherung, um ihren Schutz in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu ergänzen. Seit Jahrzehnten ist das Interesse an der Privaten Krankenversicherung (PKV) ungebrochen: Innerhalb von 20 Jahren kamen in der Vollversicherung fast 600.000 und in der Zusatzversicherung fast 15 Millionen Versicherte dazu. Dieser Trend macht deutlich: Die PKV wird von den Menschen stark nachgefragt. In der Vollversicherung entscheiden sich zudem seit Jahren deutlich mehr Menschen für einen Wechsel von GKV in die PKV als umgekehrt. Und das, obwohl der Wechsel in die PKV immer freiwillig erfolgt, während die Rückkehr in die GKV oft durch eine eintretende Versicherungspflicht gesetzlich vorgeschrieben ist.
Die Privatversicherten kommen aus der Mitte unserer Gesellschaft. Gut die Hälfte der Versicherten sind beihilfeberechtigte Personen: Beamte, Pensionäre und ihre Angehörigen ohne eigenes Einkommen. Bei den Beamten reicht die Bandbreite dabei vom Justizvollzugsbeamten bis zur Professorin. Schüler, Studenten, Rentner und Arbeitslose machen zusammen fast ein Viertel der Privatversicherten aus. Knapp 10 Prozent der privat Vollversicherten sind Angestellte. Was vor allem daran liegen dürfte, dass abhängig Beschäftigte erst ab Erreichen der Versicherungspflichtgrenze – also mit einem Jahreseinkommen von derzeit 73.800 Euro – die GKV verlassen dürfen. Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem Jahr 2024 hat ergeben, dass sich 26 Prozent der gesetzlich Versicherten am liebsten vollständig privat absichern würden. Das sind rund 19 Millionen Menschen.
Das hohe Interesse an der privaten Krankenversicherung ist Ausdruck eines lebendigen Systemwettbewerbs zwischen beiden Versicherungssystemen. Und auch wenn dieser durch die vorgegebene Versicherungspflichtgrenze vom Gesetzgeber künstlich eingeschränkt wird, ist er doch Garant für ein hohes Versorgungsniveau. Denn Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung lassen sich politisch sehr viel schwerer durchsetzen, wenn die Versicherten eine alternative Versicherungsmöglichkeit haben.
1. Privatversichere stärken das Gesundheitssystem
Die Privatversicherten leisten einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung unseres gemeinsamen Versorgungssystems. Jedes Jahr fließen rund 36 Milliarden Euro durch die Behandlung von Privatpatienten ins Gesundheitswesen. Dabei entrichten sie für die medizinische Behandlungen meist höhere Honorare als Kassenpatienten. Würden auch Privatversicherte nach den Regeln der Gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet, gingen dem Gesundheitssystem 12,3 Milliarden Euro pro Jahr verloren. In der Folge fielen Jobs weg und Praxen müssten schließen. Dank der Einnahmen aus der PKV können Ärzte und Krankenhäuser in Personal und Ausstattung investieren und so den hohen medizinischen Standard sichern, von dem gesetzlich und privat versicherte Patienten gleichermaßen profitieren.
Von den 12,3 Milliarden Euro, die durch Privatpatienten jedes Jahr zusätzlich ins Gesundheitssystem fließen, kommen allein dem ambulanten Sektor fast 7 Milliarden Euro zugute. Davon profitiert insbesondere die Versorgung im ländlichen Raum. Das belegen Regionaldaten aus ganz Deutschland. Denn hier fallen die Honorare der Privatpatienten besonders ins Gewicht. Ein Beispiel aus Bayern: Niedergelassene Ärzte im eher ländlichen Kreis Wunsiedel erzielen mit ihren Privatversicherten Mehreinnahmen im Realwert von im Schnitt über 81.000 Euro pro Jahr – viel mehr als Praxen im Großraum München mit rund 47.000 Euro. Eine starke PKV stärkt also auch die flächendeckende medizinische Versorgung.
2. Stabile Säule in einer alternden Gesellschaft
Umlagefinanzierte Versorgungssysteme wie die GKV, in denen die Jüngeren für die Älteren mitaufkommen müssen, stoßen heute schon an ihre Grenzen. In unserer alternden Gesellschaft – mit immer mehr Rentnern und immer weniger Erwerbstätigen – wird sich dieses Problem weiter verschärfen. Privatversicherte hingegen sorgen für ihre Gesundheitskosten im Alter selbst vor. Über 340 Milliarden Euro haben die Privatversicherten bis Ende 2024 für ihre im Alter steigenden Krankheitskosten zurückgelegt. Das ist gut für ihre Versorgung – aber auch für die Gesellschaft insgesamt: Denn die PKV hat keine Schulden, braucht keine Steuerzuschüsse und ist somit ein stabiler Anker im demografischen Wandel. Hinzu kommt, dass die PKV mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung in kapitalgedeckter Absicherung ein wichtiger Partner sein kann, um Nachhaltigkeit in die Sozialversicherungssysteme zu integrieren und so auch diese zukunftssicherer zu machen.
3. Türöffner für Innovationen
Die PKV ist Türöffner für den medizinischen Fortschritt. Sie kennt keine Genehmigungsvorbehalte bei Innovationen und keine Budgetgrenzen für Ärzte. Das ermöglicht die schnelle Einführung neuer medizinischer Methoden und Medikamente. Davon profitieren alle Patienten. Beispiele dafür liefert eine Studie des Datendienstleisters Rebmann Research. Sie weisen darin zum Beispiel für ein modernes Verfahren in der Augenheilkunde zur Diagnostik und Therapie von Netzhauterkrankungen, der Optischen Kohärenztomografie (OTC), nach: Die kostspielige Investition von bis zu 100.000 Euro in ein solches Gerät lässt sich im dualen System aus GKV und PKV deutlich schneller refinanzieren, nämlich nach nur 1,8 Jahren. Nach GKV-Regeln allein würde dies deutlich länger dauern, nämlich 5,4 Jahre.
Auch in anderen Bereichen treibt die PKV den medizinischen Fortschritt voran, zum Beispiel als Initiator der beiden Start-up-Fonds „Heal Capital“. Mit über 200 Millionen Euro Kapital von privaten Krankenversicherern fördern die Fonds innovative Geschäftsmodelle an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Technologie.
4. Gesamtgesellschaftliche Verantwortung
Die PKV ist Mitglied der Nationalen Präventionskonferenz und unterstützt renommierte Präventionsprogramme. Und auch mit immer mehr selbst-initiierten und -gesteuerten Programmen in Kitas, Kommunen oder Pflegeeinrichtungen übernimmt sie gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Das von ihr gestiftete „Zentrum für Qualität in der Pflege“ unterstützt alle, die sich für Pflegebedürftige engagieren. Die ebenfalls von ihr ins Leben gerufene und unabhängige „Stiftung Gesundheitswissen“ befähigt mit ihren Informationen Menschen, zum Mitgestalter ihrer Gesundheit zu werden.
5. Die PKV trägt zum Wirtschaftswachstum bei
Die positiven Effekte der Privaten Krankenversicherung beschränken sich nicht allein auf den Gesundheitsbereich. Sie trägt auch überproportional zum Wirtschaftswachstum in Deutschland bei. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR hat die ökonomische Bedeutung der Branche für das Wachstum und die Beschäftigung berechnet. Die Studien zeigen, dass die PKV sowohl als Wirtschaftsakteur als auch als Finanzier von Gesundheitsleistungen zur Bruttowertschöpfung der Gesundheitsbranche beiträgt und zudem viele Arbeitsplätze schafft.
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