Dass medizinische Innovationen in der ambulanten Versorgung von der PKV teilweise deutlich früher als in der Gesetzlichen Krankenversicherung erstattet werden, hat eine Studie der Universität Duisburg-Essen in Zusammenarbeit mit dem Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement um den renommierten Gesundheitsökonomen Prof. Dr. Jürgen Wasem dargelegt. Innovative Diagnose- und Therapiemethoden erfordern in der Regel jedoch große Investitionen. Die Entscheidung für oder gegen solche Investitionen hängt von der Refinanzierungsdauer ab – also von der Aussicht, nach wie vielen Monaten oder Jahren sich die Anschaffung einer neuen Behandlungsmethode für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte wirtschaftlich rechnet.
Beste Gesundheit entwickelt sich nicht von selbst. Wettbewerb, medizinischer Fortschritt und Mut, neue Wege zu gehen, bilden die Grundlage für eine hochwertige, moderne ärztliche Versorgung, wie wir sie in Deutschland erwarten. In unserem dualen System aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung nimmt die PKV die Rolle des Innovationsmotors ein: Die Private Krankenversicherung kennt keine aufwendigen, häufig langwierigen Genehmigungsprozesse – was zählt, ist die von Ärztinnen und Ärzten belegte medizinische Notwendigkeit von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Die Methoden müssen lediglich überwiegend wissenschaftlich anerkannt und nachgewiesenermaßen praxiserprobt sein.
Ohne PKV würde es manch moderne Therapie nicht geben
Die PKV beeinflusst die Refinanzierungsdauer positiv, haben Experten des Datendienstleisters Rebmann Research herausgefunden: Behandlungskosten für Privatversicherte werden ohne Budgetgrenzen erstattet, für viele medizinische Leistungen zahlen sie höhere Honorare als gesetzlich Krankenversicherte. Dieser sogenannte Mehrumsatz beträgt mehr als elf Milliarden Euro jährlich für das gesamte deutsche Gesundheitssystem. Über die Hälfte dieses Mehrumsatzes fließt in die ambulante Versorgung – umgerechnet auf eine Arztpraxis rund 58.000 Euro jedes Jahr.
Dieses Geld können Ärztinnen und Ärzte zum Beispiel in Personal oder in eine moderne Ausstattung investieren. Die Studie von Rebmann Research zeigt: Ohne den überproportionalen Finanzierungsbeitrag der Privatversicherten würde es für Facharztpraxen deutlich schwieriger, eine Versorgung auf dem neuesten Stand der Technik anzubieten. Denn in unserem dualen System aus GKV und PKV refinanzieren sich große Investitionen deutlich schneller als in einem einheitlichen Vergütungsrahmen einer sogenannten Bürgerversicherung nach GKV-Vorbild. Manche Behandlungsmöglichkeiten würden es – mangels Wirtschaftlichkeit – vermutlich gar nicht erst in die ambulante Versorgung schaffen.
Privatversicherte erhalten häufiger patentgeschützte Medizin
Auch bei Arzneimitteln ist die Private Krankenversicherung Türöffner für Innovationen: Laut einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV steht auf mehr als jedem vierten Rezept, das Privatversicherten verordnet wird, ein neues, patentgeschütztes Medikament, das einen Zusatznutzen für die Patientin oder den Patienten hat. Bei GKV-Versicherten ist dieser Anteil deutlich geringer. Die PKV leistet also einen wichtigen Beitrag zur Einführung moderner Arzneien.
Unsere hochwertige medizinische Versorgung zeigt sich auch am Zugang zu Krebsmedikamenten. In Deutschland sind die meisten neuen Präparate in kürzester Zeit verfügbar – im Durchschnitt bereits 82 Tage nach der europäischen Zulassung. Im EU-Schnitt dauert dies 445 Tage.
„Heal Capital“ fördert Healthtech-Start-ups
Für die Verbreitung neuer Behandlungsmethoden, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten sorgt die PKV auch gezielt mit Innovations- und Qualitätspartnerschaften. Sie sichern die Erstattung bestimmter medizinischer Leistungen für Privatversicherte – und ermöglichen dadurch eine hochwertige, komfortable Versorgung. Ärztinnen und Ärzte sammeln auf diese Weise Erfahrungen mit Innovationen; Hersteller erhalten wertvolles Feedback.
Um digitale Innovationen im deutschen Gesundheitswesen voranzutreiben, investiert die PKV auch selbst: mit dem 2020 aufgelegten Healthtech-Fonds Heal Capital. Mit einem Kapital von mehr als 100 Millionen Euro fördern mehr als 20 private Krankenversicherer ambitionierte, erfolgversprechende Start-ups an der Schnittstelle von Gesundheitswesen und Technologie. Das Portfolio umfasst innovative Geschäftsmodelle aus den Bereichen Diagnostik, Therapie und Infrastruktur – von der KI-gestützten Röntgenbildanalyse über die telemedizinische Behandlung von Hautkrankheiten bis hin zum Aufbau digital-integrierter Hausarztpraxen.
Innovationen sind für uns kein Selbstzweck – neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sind häufig komfortabler, sicherer und wirtschaftlicher. Und vielfach können sie Schlimmeres verhindern. Wir setzen uns dafür ein, dass sie möglichst vielen Nutzen stiften.