Warum ist eine Krankenhausreform notwendig?
Die Private Krankenversicherung begrüßt ausdrücklich eine Reform des Krankenhaussektors mit dem Ziel, höhere Maßstäbe an Qualität und Effizienz zu setzen. Schon heute stößt der stationäre Sektor an seine Grenzen. Und der demografische Wandel in Deutschland wird es in Zukunft erschweren, eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Versorgung aufrechtzuerhalten. Nicht nur, weil viele aktive Mediziner und Pflegekräfte aus der „Babyboomer“-Generation in den nächsten Jahren in Rente gehen, während aus den kleineren Jahrgängen der Berufseinsteiger deutlich weniger Fachpersonal nachwächst. Sondern auch, weil die Alterung unserer Gesellschaft zu einem steigenden Bedarf an medizinischen Leistungen führen wird.
Daneben sprechen weitere Gründe für eine Reform: Die ausschließliche Vergütung der Kliniken nach Fallpauschalen für diagnosebezogene Gruppen (DRG) ist aufgrund des hohen Mengenanreizes in Misskredit geraten. Sie muss um geeignete Struktur- und Vorhaltekomponenten ergänzt werden. Und unabhängig vom Vergütungssystem liegt eines der größten Probleme des Krankenhaussektors in dem langjährigen Versäumnis der Bundesländer, ihrer Aufgabe zur Finanzierung der Investitionskosten ausreichend nachkommen. Dadurch sind Finanzierungslücken bei den Krankenhäusern entstanden, die sich mit den hohen Kosten aus Inflation, Energiekrise und Ukrainekrieg aufsummieren und die Kliniken in finanzielle Bedrängnis bringen.
Der PKV-Verband und seine Mitgliedsunternehmen sind zu einer konstruktiven Mitarbeit in allen Diskussions- und Umsetzungsprozessen der Krankenhausreform bereit und suchen den Austausch zu allen beteiligten Partnern. Eine echte Mitarbeit ist allerdings nur möglich, wenn die PKV auch alle erforderlichen Informationen erhält und in den entsprechenden Gremien vertreten ist. Nach derzeitigem Stand ist dies in weiten Teilen jedoch noch nicht vorgesehen. Eine Anpassung ist daher dringend erforderlich.