Position

Mit dem Kapital von privaten Krankenversicherern fördert der Start-up-Fonds Heal Capital innovative Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Gesundheitswesen und Technologie. Seit 2025 ist der Folgefonds Heal Capital 2 am Markt. Ziel ist es, die medizinische Versorgung für alle zu verbessern.

Das Heal-Capital-Team

Die Private Krankenversicherung versteht sich als Motor für Innovationen und Treiber moderner, komfortabler Lösungen im Gesundheitswesen. Seit 2020 geht die Branche dafür neue Wege: Mit dem Wagniskapitalfonds „Heal Capital“ investieren private Krankenversicherer mehr als 100 Millionen Euro in erfolgversprechende Healthtech-Start-ups. So bringen sie die Digitalisierung voran – und verbessern die Versorgung aller Versicherten. Das Management des Fonds übernehmen die erfahrenen Berliner Digital-Health-Investoren Flying Health und Heartbeat Labs.

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Seit der Auflage des Fonds wuchsen sowohl die Zahl der Investments als auch Bekanntheit und Renommee stetig. „Mit Heal Capital unterstreicht die Private Krankenversicherung ihren Anspruch des Innovationsmotors im deutschen Gesundheitssystem“, erläutert der Vorstandsvorsitzende des Verbands Thomas Brahm. „Mit Erfolg: Im Bereich Digital Health zählt ‚Heal Capital‘ mittlerweile zu den größten Wagniskapitalfonds in Europa.“ Der Co-Geschäftsführer des Fonds Eckhardt Weber resümiert: „Heal Capital hat sich im deutschen und europäischen Markt als Healthtech-Investor positioniert.“

Mit seinem Wachstumskapital beteiligt sich Heal Capital an Digital-Healthcare-Unternehmen aus den Bereichen Diagnostik, Therapie und Infrastruktur. Der Fonds fokussiert Geschäftsmodelle, die bereits in einer frühen Phase am Marktgeschehen teilnehmen. Die Start-ups werden zudem mit Know-how beim Zugang zur medizinischen Versorgung unterstützt.

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Vom PKV-Fonds zum Fonds der Gesundheitswirtschaft

Der Erfolg setzt sich fort: Seit Beginn des Jahres 2025 ist der Folgefonds Heal Capital 2 aktiv. Neben PKV-Unternehmen beteiligen sich hier namhafte Investoren wie der European Investment Fund (EIF) und die MEDICE Health Family. Heal Capital wird damit vom PKV-Fonds zum Fonds der Gesundheitswirtschaft. Auch Heal Capital 2 umfasst bereits ein Volumen von deutlich mehr als 100 Mio. Euro. Im September 2024 wurde der Fonds im Berliner Futurium vorgestellt.

Heal-Capital-Innovationsrat: Experten der Gesundheitsbranche

Dem Fondsmanagement steht der Heal-Capital-Innovationsrat zur Seite: ein Gremium von renommierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin und Forschung, digitale Gesundheitswirtschaft, Politik und Private Krankenversicherung. Sie eint die Überzeugung, dass sich das Gesundheitswesen digitalgestützt weiterentwickeln muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mitglieder des Innovationsrats und Gründer der Portfolio-Unternehmen stellen wir in kurzen Video-Interviews vor.

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Heal Capital Day 2024

Erleben Sie die Antreiber der Digitalisierung im Video vom jüngsten Heal Capital Day in Berlin. Der Heal Capital Day bringt jedes Jahr die Szene des digitalen Gesundheitswesens zusammen: Hier treffen sich E-Health-Start-ups und Investoren mit Gesundheitsexpertinnen und -experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Die Heal-Capital-Investments

Das erste Investment von Heal Capital ging im Juli 2020 an das niederländische Medical-Messaging-Unternehmen Siilo. Mit dem Konzept „Netzwerkmedizin“ möchten de Siilo-Gründer Joost Bruggeman und Arvind Rao die Problematik von Informationssilos im Gesundheitswesen aufbrechen. Die gleichnamige Messenger-App ermöglicht Ärzten, Pflegekräften und anderen medizinischen Fachkräften einen einfachen, schnellen und datenschutzkonformen Austausch etwa von medizinischen Befunden – und über Abteilungsgrenzen hinweg.

Mit Siilo gelang Heal Capital im März 2023 der erste Exit des Fonds: Das mit rund 500.000 Nutzern sehr erfolgreiche Start-up wurde von Doctolib gekauft. Das wohl prominenteste europäische Digital-Health-Unternehmen ist in Deutschland vorwiegend als Terminbuchungsplattform bekannt, will sich aber zur umfassenden Gesundheitsplattform weiterentwickeln. Das Heal-Capital-Investment ging damit auf Doctolib über.

Im Sommer 2020 erhielt das polnische Digital-Health-Unternehmen Infermedica rund zehn Millionen Euro von einer internationalen Investorenrunde um Heal Capital. Infermedica ist eine digitale Plattform für diagnostische Empfehlungen und Ersteinschätzungen von Symptomen, die in der Primärversorgung von Patienten zur Anwendung kommt. Damit unterstützt das Healthtech-Unternehmen zum Beispiel Versicherungen und Gesundheitsdienstleister. So kann vermieden werden, dass Menschen mit kleineren Verletzungen oder leichteren Erkrankungen die Rettungsstellen der Krankenhäuser aufsuchen – wenn also kein notfallmedizinischer Bedarf vorliegt. 

Das dritte Heal-Capital-Investment ging in den Bereich der Neuromodulations-Therapie: Ceregate entwickelt eine softwarebasierte Schnittstelle zwischen Computer und dem menschlichen Gehirn – auch Computer-Brain-Interface (CBI) genannt. Das Unternehmen mit Sitz in München gehört auf diesem Gebiet bereits zu den weltweit führenden Akteuren. Mithilfe von Implantaten im Gehirn oder im Rückenmark können Symptome wie Gang- und Gleichgewichtsprobleme, zum Beispiel bei Parkinson-Patienten, behandelt werden. Damit ergänzt die CBI-Technologie die heutige konventionelle Tiefenhirnstimulation und andere hochmoderne Therapien. 

Avi Medical kombiniert moderne Arztpraxen mit einer vollständigen digitalen Infrastruktur, um Patientinnen und Patienten jederzeit und überall Zugang zu ärztlicher Betreuung zu geben. Ob in eigenen Praxen vor Ort oder per Telemedizin – Avi bietet eine nahtlose und individuell abgestimmte Versorgung durch ein Team eigener Ärztinnen und Ärzte. Die digitale Integration ermöglicht personalisierte Behandlungspfade, die auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind. Das Unternehmen verfolgt das Modell der „Accountable Care Organisation“ (ACO), das auf bessere medizinische Ergebnisse und niedrigere Kosten abzielt. Die Gründer Vlad Lata, Julian Kley und Julian Kochan arbeiten eng mit Versicherungen zusammen, um ein nachhaltiges und effizientes Gesundheitssystem zu fördern.

Das Berliner Start-up Apriwell bietet eine digital integrierte Versorgung – bestehend aus Präparaten, telemedizinischer Begleitung und einem digitalen Therapieprogramm – bei chronischen Leiden wie etwa Verstopfung. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheit der Menschen auf eine wirksame und einfache Art und Weise zu verbessern. Die digitalen Komponenten ermöglichen es, den medizinischen Service persönlich und skalierbar zu machen, ist Gründer und Geschäftsführer Alexander Puschilov überzeugt.  

Das Berliner Unternehmen Entyre stärkt die ambulante Pflege, indem es pflegende Angehörige fachlich und emotional unterstützt. Ziel ist es, die häusliche Pflege durch innovative Technologien und präventive Lösungen auf Grundlage fundierter Studienergebnisse zu revolutionieren.

Sanome hilft Ärztinnen und Ärzten, schneller die richtigen Entscheidungen für ihre Patientinnen und Patienten zu treffen. Ihre Grundlage: KI. Das britische Unternehmen analysiert mithilfe von Künstlicher Intelligenz viele verschiedene Datenpunkte, die Hinweise auf bestimmte Krankheiten geben können. So können frühzeitig weitere Tests veranlasst, eine passende Therapie begonnen – und Gesundheitskosten gesenkt werden.

Hauterkrankungen wie Rosacea und Akne bedürfen einer individuellen, konsequenten Behandlung, um geheilt zu werden. Das Berliner Dermatologie-Start-up Formel Skin entwickelt deshalb auf die persönliche Haut abgestimmte Pflegeprodukte, die die Kundinnen und Kunden nach Hause geschickt bekommen, und eine enge ärztliche Betreuung per Telemedizin. Sobald sich die Haut verändert, werden die Rezepturen angepasst; das Ärzte-Team von Formel Skin berät auch zu Stress und Ernährung. „Gerade im Bereich der chronischen Erkrankungen hat die digitale Behandlung viele Vorteile – sowohl für die Ärztinnen und Ärzte als auch für die Patientinnen und Patienten“, ist die Gründerin Dr. Sarah Bechstein überzeugt

Das schweizerische Start-up PeakData geht die Herausforderung an, neue Behandlungsmethoden und Arzneien zügig den betroffenen Patientinnen und Patienten zur Verfügung zu stellen. Dazu vernetzt PeakData Pharmaunternehmen mit den für sie relevanten Fachkräften im Gesundheitswesen: Eine KI-basierte Plattform ermöglicht den Pharmafirmen Einblicke in die Netzwerke der spezialisierten Fachkräfte. So können die Unternehmen ihre Kommunikation mit Expertinnen und Experten verbessern sowie Mediziner identifizieren, die für ihr Geschäftsfeld wichtig sind – weil sie regelmäßig Menschen behandeln, denen neue Methoden und Medikamente helfen könnten. Gründer von PeakData sind die Datenwissenschaftler Patrick De Boer und Michael Feldman. Mehr als die Hälfte von Europas größten Pharmaunternehmen nutzen ihre Plattform bereits.

Die Gründer Robin Röhm und Michael Höh haben eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende digitale Plattform entwickelt, die Unternehmen und Forschern einen besseren und zuverlässigen Zugang zu Gesundheitsdaten bietet. Das Besondere: Mit ihrem Start-up Apheris ermöglichen sie Krankenhäusern, Pharmafirmen und Krankenversicherern, medizinische Daten zu nutzen, ohne sie zu teilen. So lassen sie sich im Einklang mit den geltenden Regularien verknüpfen und analysieren. Dies kann zum Beispiel die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigen und die Präzisionsmedizin verbessern. 

Das französische Unternehmen Gleamer ist seit 2020 mit seinen Produkten am Markt – und bereits jetzt führend in der Entwicklung von Softwarelösungen mittels Künstlicher Intelligenz im Bereich der medizinischen Bildgebung. Gleamers „KI-Copilot“ unterstützt Ärzte und medizinisches Personal bei der Optimierung von Arbeitsabläufen, um klinische Diagnosen noch schneller, sicherer und präziser stellen zu können. Die KI-Lösungen ermöglichen eine effizientere Interpretation von Röntgenaufnahmen – sowohl im regulären Klinik- und Praxisbetrieb als auch in Notfallaufnahmen und Intensivstationen. Hier spielt Zeit eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus unterstützen die Lösungen von Gleamer bei der oft zeitintensiven und fehleranfälligen Vermessung von Knochen und der Bestimmung des Knochenalters in der Pädiatrie. Gleamer ist in über 40 Ländern und mehr als 2.000 Einrichtungen präsent. Über 30 Millionen Untersuchungen werden jedes Jahr mit den KI-Lösungen durchgeführt.

Das deutsche Start-up hema.to hat eine KI-gestützte Software entwickelt, um die Geschwindigkeit und die Genauigkeit von Blutkrebsdiagnosen zu erhöhen. Denn die klinische Analyse von Blutproben – die sogenannte Durchflusszytometrie – ist auch für ausgebildete Fachkräfte ein aufwendiger Prozess mit einem hohen Grad an Subjektivität. Hema.to ermöglicht es medizinischen Laboren, den Aufwand für manuelle Tätigkeiten zu reduzieren und Analysen zu standardisieren, um die Diagnostik auch über Labore hinweg vergleichbar zu machen. Ärztinnen und Ärzte erhalten durch hema.to neue Erkenntnisse, um die Behandlung an das individuelle Immunsystem ihrer Patientinnen und Patienten anzupassen.

Das italienische Start-up ermöglicht es, medizinische Leistungen zuhause oder an jedem beliebigen Ort in kürzestmöglicher Zeit zu erbringen – ganz nach der Devise „Healthcare Anywhere“. Dazu bietet Medicilio unter anderem telemedizinische Behandlung, Hausbesuche medizinischer Fachkräfte sowie Testkits für die Blut- und Urinuntersuchung an. Die digitale Medicilio-Plattform verbindet Patientinnen und Patienten, medizinische Fachkräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Lieferanten.

Sanvivo baut eine cloudbasierte Infrastruktur für die rund 18.000 deutschen Apotheken, um viele alltägliche Prozesse sinnvoll zu digitalisieren. Ziel ist es, das Geschäft vor Ort zu stärken – aber mit zeitgemäßen komfortablen Services, die sowohl Apothekerinnen und Apotheker als auch Kundinnen und Kunden entlasten. Dazu hat das Unternehmen eine Bestell-App entwickelt, die Kundenanfragen, Bestellungen und einen datenschutzkonformen Kundenchat umfasst.

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sind zunehmend verfügbar, aber noch nicht im Versorgungsalltag angekommen, beobachten die Gründer der Digitalen Patientenhilfe. Dies wollen sie ändern: mit einem unabhängigen und kostenfreien Informationsportal und in persönlichen Gesprächen sowie Schulungen und Workshops mit medizinischen Fachkräften. Ihr Ziel ist es, durch besseres Wissen über digitale Ergänzungen zur ärztlichen Behandlung die Versorgung zu verbessern.

Geordert, geliefert, versorgt: Das britische Start-up Heim kümmert sich um die Versorgung von Menschen nach einer Behandlung in einer Praxis oder einem Krankenhaus. Patientinnen und Patienten „bestellen“ medizinisches Personal per App zu sich nach Hause, etwa um Blut zu untersuchen, Spritzen zu setzen oder Wunden zu versorgen. Heim nutzt Algorithmen, um die Terminvereinbarung, die Routen und Hausbesuche des medizinischen Personals insgesamt effizienter zu machen. Auf diese Weise können mehr Patientinnen und Patienten frequentiert werden. Beide Seiten profitieren so von komfortablen, transparenten und schnellen medizinischen Leistungen und Lösungen.

Das Hamburger Fintech Parto hilft Einrichtungen wie der Altenpflege und der Kinder- und Jugendhilfe moderne Zahlungslösungen umzusetzen. Bislang wird hier hauptsächlich Bargeld genutzt, was zu aufwendigen Dokumentationsanforderungen führt. Durch die digitalen Konten von Parto werden Mitarbeitende entlastet – und die betreuten Menschen erlangen Selbstständigkeit zurück.

Spotlight Medical will Krebspatientinnen und -patienten die am besten geeignete Behandlung zukommen lassen. So sollen unnötige Nebenwirkungen vermieden und Überlebensraten erhöht werden. Dazu entwickelt das Unternehmen Tests, die die medizinischen Patienten-Daten mithilfe von Künstlicher Intelligenz auswerten und die Informationen extrahieren, die die stärkste Aussagekraft haben. Belastende – und am Ende vielleicht überflüssige – Behandlungen können so vermieden werden; dem Gesundheitswesen bleiben hohe Kosten erspart.

Im britischen National Health Service (NHS) warten viele Menschen mehrere Jahre auf dringende medizinische Versorgung. Paloma Health hat sich vorgenommen, das zu ändern – und will gesundheitliche Hilfe binnen vier Wochen anbieten. Begonnen hat das Start-up mit Angeboten für Kinder, bei denen Verdacht auf Autismus besteht. Paloma Health hat eine Technologie-Plattform aufgebaut, die es den angestellten Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, einfach und effizient qualitativ hochwertige Versorgung zu leisten. Das erhöht die Kapazität des gesamten Gesundheitssystems – und hat das Potenzial, Kosten zu senken.

Handshake Health hilft Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen für die Gesundheitsversorgung anbieten, um an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen. Künstliche Intelligenz unterstützt dabei, relevante Ausschreibungen zu finden, komplexe Texte zu durchdringen, eigene Preise festzulegen und letztlich die Formulare auszufüllen, um sich auf die Ausschreibungen zu bewerben. Das spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch menschliche Fehler. Die Unternehmen können sich damit auf die Herstellung ihrer Produkte und ihre Geschäftsentwicklung fokussieren.

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